MENSCHLICHE WUENSCHE
Die Wünsche der Menschen sind verschieden, je nachdem wo und unter welchen Bedingungen sie leben.
Die Menschen auf diesem Planeten sehnen sich nach täglicher Nahrung, nach Sicherheit und auch nach Gesundheit. Der Wunsch nach Frieden und Freiheit ist ebenfalls ein menschliches Verlangen. Betrachten wir Europa so konzentrieren sich nach Umfrageergebnissen die Wünsche auf die Gesundheit, die finanzielle Sicherheit, einem sozialen Netzwerk, auch einem sicheren Job. Vielleicht auch etwas „Luxus“.
Würden wir nun diejenigen Menschen befragen, die einem Kriegsgebiet leben müssen, dürften die Wünsche andere sein.
Menschen in einer Diktatur wünschen sich möglicherweise mehr Freiheitsrechte, die Möglichkeit ihre Meinung offen äußern zu dürfen und die Beachtung der Menschenrechte. Das alles ist nachvollziehbar und auch verständlich. Ebenso ist es richtig und konsequent, dass sich alle politisch Verantwortlichen dafür einsetzen, dass Kriege beendet werden und die Hungersnot gestoppt wird. Auch das sollten wir beachten, wenn wir über menschliche Wünsche nachdenken. Niemand möchte einer Gefährdung für das eigene Leben ausgesetzt sein. Kein Mensch auf dieser Welt möchte hungern müssen. Auch möchte niemand körperliche Gewalt erleben.
Was aber erleben wir jeden Tag? Es ist unverständlich, menschenunwürdig und im Grunde genommen unglaublich, was auf der ganzen Welt jeden Tag passiert. Grausamkeiten, Menschenverachtung, Sterben durch Verhungern, kriegerische Auseinandersetzungen, Willkür, Scheinprozesse, Unterdrückungen, Demütigungen, Ausbeutung. Und die davon betroffenen Menschen haben oftmals keine Wahl, weil die Staatssysteme so aufgebaut sind, dass ihnen nicht nur deren Rechte fast vollständig entzogen worden sind, sondern weil ihnen darüber hinaus weitere im Rechtssystem verankerte Grausamkeiten drohen können. Hier herrscht das Diktat der Gewalt. Trotz dieser Umstände und der damit anscheinenden Handlungsunfähigkeit, muss das Ziel heute und auch in der Zukunft sein, genau als Mensch darauf hinzuweisen, es offen zu formulieren, wie menschenunwürdig sehr viele auf dieser Welt leben müssen.
Gerade wir, die menschenwürdig und in Freiheit leben, haben diese Aufgabe.
Hilfsbereitschaft
Der Altruismus ist eine sehr wichtige Quelle für die Hilfsbereitschaft der Schwächeren, also uneigennütziges Handeln, auf der Grundlage der Selbstlosigkeit.
Sehr interessant ist zu beobachten, dass die Spendenbereitschaft zum Beispiel nach Naturkatastrophen oder anderen Ereignissen, und einer daraus folgenden großen Hilfsbedürftigkeit von Menschen, ganz gleich in welcher Region der Welt, enorm ist. In diesen Fällen ist es unerheblich, welcher Kultur, Religion oder Tradition diese in Not geratenen Menschen angehören. Der Mensch steht dabei im Vordergrund und alles Übrige ist unwichtig.
Dabei handelt es sich auch um den Wunsch, den Schwachen, den in Not geratenen und teils hilflosen Menschen zu zeigen, wir sind für euch da. Ein altruistisches Verhaltensmuster, nach dem Prinzip: Leistung ohne Gegenleistung.
Es gibt auch ein etwas anderes Bild.
Menschen, die aus Kriegsgebieten flüchteten, oder weil sie politisch verfolgt sind, wurden im Jahre 2015 in Deutschland „mit offenen Armen empfangen“. Nach und nach veränderte sich diese Mentalität der Hilfe, schlug teilweise um in Ablehnung. Die Frage nach dem „Warum“ darf hier gestellt werden!
Und gleichzeitig muss darauf hingewiesen werden, dass es nicht eine einzige Antwort geben kann, weil die Beweggründe dafür unterschiedlich sind.
Veränderte Situation in Deutschland
Auch die Situation in Deutschland hat sich, seit 2015 verändert. Einerseits erschien es so, dass die „großen Koalition“ tendenziell weniger Schwerpunkte in notwendige politische Veränderungen gesetzt hat. Die Menschen gewannen den Eindruck, dass diese Regierung nur noch verwaltet, anstatt ihre politische Verantwortung zu übernehmen. Seit 2020 hat uns die Corona-Pandemie erfasst, zugegeben, keine ganz einfache Herausforderung. Dann hat die Regierung gewechselt in die Jamaica-Koalition. Seit 2022 kam der Ukraine-Krieg hinzu und neuerdings der Krieg in Israel. Wir erleben eine Inflation, damit wird unser aller Lebensunterhalt teurer. Ein Realeinkommensverlust ist spürbar. Auch Sorgen und Ängste breiten sich aus. Daraus entsteht ein normales menschliches Verhalten zur Vorsicht und dem gleichzeitigen Bestreben nach eigener Sicherheit. Dann die ständige Verbotsorgien der EU. Oder deren teils völlig absurden Vorgaben und Regularien. Das verunsichert nicht nur die Menschen, sondern macht sie ziemlich wütend.
Die deutlichsten Auswirkungen auf die meisten Menschen, dürfte wohl spürbar der Ukraine-Krieg sein, indem auch die Angst um die eigene Sicherheit gestiegen ist.
Einige politische Entscheidungen waren in diesen Zeiten der besonderen Herausforderungen für die Menschen nicht nachvollziehbar. Und genau damit haben der politischen Verantwortlichen zusätzlich „Öl ins Feuer gegossen“.
Mit dem sogenannten „Heizungsgesetz“ und „Haus-Sanierungszwang“ haben die Menschen schon ihre gesamte Exitenzgrundlage schwinden sehen, ihr mühsam angespartes Geld verschwindet einfach so. Das Haus ist nicht mehr bezahlbar. Diese Entscheidungen in Zeiten der Sorgen und einer deutlichen Inflation müssen Ängste auslösen.
Können wir den Menschen verdenken, dass sie Ängste und Sorgen haben? Nein! Gerade in solchen Phasen, in denen die Sorgen wachsen, reagieren die Menschen wesentlich sensibler als in anderen Zeiten.
Was hat das genau mit den Wünschen der Menschen zu tun?
Eine Umfrage aus dem Jahre 2020 hat folgende Frage beantwortet:
„Wie sollte unsere Gesellschaft in Zukunft sein, was würden Sie sich wünschen?“ (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1175074/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-den-wuenschen-fuer-die-heutige-gesellschaft-in-zukunft/)
Nachfolgende die anzugsweise Ergebnisauswertung aus der vorgenannten Quelle in Zitatform:
„Weniger Egoismus / weniger an sich selbst denken. (69%)
Steigerung der Hilfsbereitschaft untereinander. (68%)
Verringerung der sozialen Unterschiede (arm vs. Reich). (68%)
Mehr Rücksicht auf Schwache. (52%)
Geringere Bedeutung von Geld und Materialismus. (50%)
Mehr Offenheit gegenüber Zuwanderern. (27%)
Mehr Wohlstand. (19%)“
Ob eine Umfrage repräsentativ ist, mag dahingestellt sein. Dennoch könnte dieses Umfrageergebnis tendenziell die Wünsche und Meinungen im Wesentlichen widerspiegeln.
Die Welt ist offener geworden
Wir leben nicht in einer isolierten Welt, in der jedes Land eine Eigenständigkeit führen kann, sozusagen in völliger Selbstbestimmtheit. Vielmehr ist die Welt miteinander verflochten, mehr denn je zuvor. Ob der Waren- und Dienstleistungsverkehr, die Abhängigkeit von in anderen Ländern produzierten Produkten, die Verflechtungen von Industrie und Handel oder auch, dass Menschen sich dafür entscheiden ihre Heimat zu verlassen, um woanders glücklich zu sein. Ganz entscheidende Erkenntnisse der Umfrage sind Wünsche und Vorstellungen bezogen auf die zukünftige Gesellschaft. Genau diese Antworten können dazu beitragen, dass sich unsere Gesellschaft positiv verändern könnte, in eine Richtung, wo weniger Egoismus, verbunden mit mehr Emotionalität gegenüber den Schwächeren und die Kluft zwischen arm und reich reduziert wird. Im Ergebnis geht es um das menschliche Wohl im Allgemeinen. Nicht nur in Deutschland oder Europa oder den USA, sondern auf der ganzen Welt. Wenn doch der menschliche Wille und die Motivation vorhanden sind, so sollte es doch Wege geben, solche Ziele zu verwirklichen.
Sind Veränderungen aus der Mitte der Gesellschaft möglich?
Eines müssen wir uns verdeutlichen. Es ist unmöglich in vielen Regionen der Welt gleichzeitig die entsprechend notwendigen Hebel zur Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen anzusetzen, ohne dass aus der Mitte der Gesellschaft der Anfang gemacht wird.
Wenn wir ständig darauf warten, dass Staaten, die politische Verantwortlichen, die notwendigen Problemlösungen vorantreiben, werden wir uns in bürokratischen Handlungslabyrinthe verirren. Bis zu dem Zeitpunkt, wo konkret politische Entscheidungen umgesetzt werden können, dauert es in Deutschland als Einzelstaat viel zu lange. Ist die eine notwendige Entscheidung aktiviert worden, so sind bereits wieder Folge-Entscheidungen zum gleichen Sachverhalt notwendig.
Sind Entscheidungen von mehreren Staaten, oder Staatengemeinschaften oder allgemein Staatenübergreifend zu treffen, wird der Aktivierungsmechanismus umso länger dauern. Die EU zeigt dies sehr deutlich.
Schauen wir zurück auf das Jahr 1989
Genauer, am 2. Oktober 1989 fanden erstmals die Montagsdemonstrationen in Leipzig statt. Begleitet von tausenden von Menschen, die riefen: „Wir sind das Volk“. Ziel war ein Protest gegen die damalige Regierung der DDR. Selbst als Sicherheitskräfte der Staatssicherheit mit Gewalt eingriffen, haben die Demonstranten weiter protestiert und zu einem Gewaltverzicht aufgefordert. Aus der Mitte der Gesellschaft heraus ist aus einer Protestveranstaltung in Leipzig der Protest auf die Menschen in der DDR übergegangen, motiviert von dem Ziel, dass Deutschland wiedervereinigt wird. Verbunden mit dem Wunsch nach einem menschenwürdigen Leben und Freiheit.
Aus einem kleinen Samen kann eine wunderschöne Frucht wachsen!
Stellen wir uns vor, dass die Menschen in der damaligen DDR die Wiedervereinigung allein den verantwortlichen Politikern überlassen hätten. Es wäre wahrscheinlich nichts bewegt worden.
Überlassen wir es nicht allein den Verantwortlichen aus der Politik das Leben der Menschen, die zwischenmenschliche Beziehungen, unabhängig von der Kultur, Tradition, Religion oder Hautfarbe zu gestalten. Vielmehr sollte auch dieses Vorhaben aus der Mitte der Gesellschaft heraus entstehen und wachsen.
Auf der Grundlage eines gegenseitigen Verständnisses, verbunden mit Respekt, Toleranz und Akzeptanz, sowie unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten, müssen wir Wege und Möglichkeiten finden, dass wir neue Perspektiven suchen, die das Ziel haben, alle zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern.
Die menschliche Gemeinschaft kann sehr wohl für mehr Menschenwürde und Freiheit, für die Einhaltung dessen, in ausreichendem Maße sorgen.
Denn gerade dies sind die Wünsche der Menschen.