Hast du auch schon mal abfällig über andere Menschen geredet?
Ich schon, da bin ich ehrlich! Ich behaupte, dass jeder Mensch schon gelästert hat. Sei es privat oder im Job. Manchmal tut lästern auch so richtig gut. Stelle dir vor eine Kollegin/ein Kollege kommt zu dir und sagt: „Du bist die/der Einzige der/dem ich hier vertrauen kann. Ich muss dir was erzählen über den Chef.
Stell dir mal vor, ich habe erfahren, dass er fremd geht, und zwar mit XY aus der Abteilung Z. Also ich finde das unmöglich, insbesondere seiner Frau gegenüber. Die kenne ich, ist nett. Unser Chef ist ein richtiges Schwein. Ich habe immer schon gesagt, das stimmt was nicht. Aber bitte behalte das für dich.“ Damit wird dir gegenüber einem besonderen Vertrauensverhältnis signalisiert. Und über den Chef zu lästern, macht besonders viel Spaß. Ob das tatsächlich was mit Vertrauen zu tun, mag dahingestellt sein. Vielleicht möchte dein/e GesprächspartnerIn auch mehr von dir erfahren oder hofft, dass du es weiter-tratschst. Es gilt immer vorsichtig zu sein, gerade im Job. Auch dann, wenn du die glaubst jemanden besonders gut zu kennen.
Manche Zeitgenossen neigen dazu auch gerne Lügen in die Welt zu setzen, den Ruf anderer zu schaden.
Stell dir vor im Beispiel des Chefs, du würdest das Weitererzählen. Dein Chef erfährt es und dann hast du das Problem. Dein/e GesprächspartnerIn wird das mit aller Wahrscheinlich abstreiten, dass es dir erzählt hat.
Aber mal unter uns - das Lästern über andere macht doch Spaß.
Vorsicht! Glaubst du wirklich, dass noch nie jemand über dich gelästert hat? Dann, sorry, bist du naiv!
Ich behaupte, dass schon jeder irgendwann mal das Läster-Objekt war! Wir müssen auch unterscheiden: Über andere reden, kann ja auch positiv sein. Oder kein abfälliges Tratschen zum Gegenstand haben. Damit können wir leben.
Aber als Lästern ist ja eher gemeint, dass abfällig über jemanden gesprochen, Lügen über ihn verbreitet werden. Und ihm vielleicht sogar Schaden zugefügt werden soll. Also das typische Schlechtmachen!
Wenn über Dritte gelästert wird, ohne dass diese Rede und Antwort stehen können, dann ist es Lästern. Und aus gutem Grund wird ohne deren Anwesenheit über sie geredet. Es geht meistens um die Verbreitung von etwas Negativem, Belastendem. Häufig können sich die Betroffenen, über die gelästert worden ist gar nicht wehren oder verteidigen. Sie werden es oftmals gar nicht erfahren, und wenn sie erfahren wird es abgestritten, oder sie erfahren nie werden der wirkliche Auslöser war.
Welche Motive haben „Lästerer“?
Manchen Menschen macht Lästern sogar Vergnügen.
Einige bauen Stress damit ab.
Manche Menschen sollen gezielt ins schlechte Licht gerückt werden.
Und, etliche wollen von eigenen Problemen ablenken, sie vergessen machen.
Lästern als Zeitvertreib oder soziales Vergnügen.
Die Peinlichkeiten von anderen werden gerne weitererzählt.
Es gibt auch Menschen, die mit Vergnügen andere abwerten.
Menschen, die „Lästerern“ gerne zuhören?
Neues erfahren.
Peinlichkeiten anderer werden mit Genugtuung gehört.
Einige Schwierigkeiten werden vergessen.
Stoff sammeln, um selbst lästern zu können (Weitertratschen).
Mit „Gleichgesinnten“ eine „soziale“ Gruppe bilden.
Stressabbau.
Vertraulichkeit vortäuschen.
Ist Lästern gefährlich?
Das Verbreiten von Gerüchten (auch Unwahrheiten) ist beliebt, ob privat oder beruflich. Es werden Geschichten erzählt, um andere so richtig schlecht zu machen. Auch mit der Hoffnung verbunden, dass diese „Storys“ weitergetratscht werden, und der Betroffene seine Reputation, sein Selbstvertrauen und seine gesellschaftliche Stellung verliert.
Lästern ist immer mit negativen Folgen verbunden!!
Und wer der Betroffene es erfährt?
Es kommt sicher auf den Inhalt an und auch wie schwerwiegend die Lästerei war. Ob es stimmt oder nicht. Möglicherweise kann dies rechtliche Konsequenzen haben, nämlich die üble Nachrede. Keinesfalls sollte es hingenommen werden, ob privat oder im Job. Wenn es unausgesprochen bleibt, fühlen sich die Lästerer bestätigt und legen nach! Open End!
Und es doch so: Der Lästerer lästert über andere Menschen, die wiederum über den Lästerer lästern! ABER, oftmals erfährt die/der Betroffene gar nicht, dass über sie/ihn gelästert wurde. Vorbeugende Maßnahmen oder Schutzmechanismen, um sicherzustellen, dass über uns selbst nicht gelästert wird, gibt es einfach nicht!!!
Wie reagierst du auf Lästereien über dich?
Wichtig ist, dass du reagierst.
Zunächst ist es wichtig, dass du einen kühlen Kopf bewahrst. Prüfe die Lästerei. Sprich mit vertrauten Menschen.
Wenn möglich, sprich den Lästerer darauf an, konfrontiere ihn (vielleicht sogar mit Zeugen).
Du musst dich gegenüber dem Lästerer keinesfalls rechtfertigen.
Setze klare Grenzen.
Im Job: Das Gespräch mit deinem Chef suchen!
Was du unbedingt vermeiden musst: keine Läster-Gegenattacke fahren!
Der „Schuss“ geht definitiv nach hinten für dich los!
Was du auch unterlassen musst! Beteilige selbst auch nicht an Lästereien.
Wenn jemand bei dir lästern möchte, habe ich gute Erfahrung mit einer Frage gemacht: „Warum erzählst du mir das eigentlich?“ Der Lästerer merkte, dass ich weiß, was sie/er vorhat. Das genügt meistens schon. Und zettele selbst keine Lästerei an! Bei einer nicht zu unterschätzend hohen Anzahl von Menschen, kommt das Lästern nicht gut an. Damit wirst du irgendwann als Lästerer „gekennzeichnet“ und einige Menschen meiden dich. Ich habe mir den Grundsatz zu eigen gemacht: Wer schlecht über andere Menschen redet, wer hinter ihrem Rücken lästert, der ist es nicht wert, dass ich den Kontakt suche. Lieber meide ich diese Zeitgenossen!